Christrosen – Glashausreport Dezember 2018

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Neben unserer großen winterlichen Liebe zur Amaryllis (sh. Glashausreport November 2018) stellen sich unvermittelt eine ganze Reihe weiterer Winterlieben ein: Zaubernuß, Winterjasmin, Duftschneeball, Christrose… schon die Namen klingen besonders verheißungsvoll.

Schließen wir uns zunächst Eduard Mörike an, der bereits im 19. Jahrhundert eine dieser Schönheiten gefühlvoll besang:

„ Schön bist du, Kind des Mondes, nicht der Sonne,
dir wäre tödlich anderer Blumen Wonne,
dich nährt, den keuschen Leib voll Reif und Duft,
himmlischer Kälte balsamsüße Luft.“

Helleborus nigerSchwarze Nieswurz, ist der wisssenschaftliche Name. Der bezieht sich wie  häufig bei Pflanzennamen nicht auf die äußerlich sichtbaren Merkmale der Pflanze. Die wissenschaftliche Bezeichnung bezieht sich auf die schwarzen Wurzeln der Pflanze, wohingegen der umgangssprachliche deutsche Name Weiße Christrose, auch Schneerose, das äußere Erscheinungsbild beschreibt. Mitten im Winter, von Dezember bis März, zeigt die Christrose ihre zarten, reinweißen Blüten.

Eine andere Helleborusart wiederum trägt den schönen Namen Helleborus orientalis, im Deutschen nennen wir sie Fastenrose oder Lenzrose, was auf eine etwas spätere Blütezeit im Frühjahr hinweist. Sie besticht durch besonders zauberhafte Blüten in verschiedenen Rosatönen bis hin zum tiefen Weinrot.

Wir fragen uns, warum diese beiden Schönen, Christrose  und Lenzrose, nicht viel häufiger in unseren Gärten angepflanzt werden. Um mit der britischen Schriftstellerin und berühmten Gärtnerin Vita Saeckville-West zu sprechen: „…sie könnten manchen unbenutzten Winkel füllen, sie stellen keine großen Ansprüche und sie liefern zu einer Jahreszeit Blumen, in der es nicht viele gibt.“

Helleboren mögen es kalt. Sie mögen lichten Halbschatten und sie mögen feuchte, humusreiche und kalkhaltige Böden. Bestimmt erfreut sie uns auch als Topfpflanze im Haus; an einem hellen kühlen Platz mag sie wohl einige Zeit blühen, jedoch nicht auf Dauer gedeihen. Also spätestens im Frühjahr heißt es:  Ab an einen geeigneten Platz im Freien! Und dann: „…man grabe nicht, man hacke nicht, damit sie sich über die Jahre ungestört ausbreiten kann. Im Sommer deckt ihr immergrünes Laub den Boden, im Winter halten wir uns wie Mörike an die wundervolle Blüte.“ (aus Johannes Roth, Gartenlust, Insel Verlag, 1992

(Apropos Blüte! Selbstverständlich eigenen sich Christrosen auch als Schnittblume für die Vase. Um nochmals die große Vita Saeckville-West zu zitieren „..die ideale Schnittblume, sie bleibt in der Wohnung wochenlang frisch, wenn die Stiele angeschnitten werden. (aus Mein Frühlingsgarten, Schöffling & Co, 1998)

Dass Blumenstiele für die Vase schräg angeschnitten werden, setzen wir voraus. Speziell bei Christrosen machen wir gute Erfahrungen mit einem kleinen senkrechten Einschnitt am unteren Stielende.  Wochenlange Vasenfrische möchten wir nicht versprechen aber mit 5-7 Tagen dürfen Sie schon rechnen.

Mit diesen verheißungsvollen Aussichten auf christrosige Weihnachts- und Neujahrstage verabschiedet sich DONA FLOR in die Winterferien. Mit allen guten Wünschen für das Neue Jahr 2019,

Ihre Rita Fürst   

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