Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!
Wußten Sie, dass die Honigbiene lediglich eine unter 20.000 bekannten Bienenarten ist?
Da sie die einzige domestizierte Bienenart ist, werden alle anderen als Wildbienen bezeichnet. Die wenigsten davon erkennen wir als solche; wer kennt schon die Mörtelbiene, die Filzbiene, die Scherenbiene oder auch die Pelzbiene? Meist verwechseln wir sie mit Fliegen, Wespen oder anderen Insekten. Nur die Hummel, die übrigens auch zu den Wildbienen zählt, ist wohl allen bekannt. In ihrer Funktion als Blütenbestäuberin kommt den Wildbienen eine wesentlich größere Bedeutung zu als den Honigbienen, da sie aufgrund ihrer Artenvielfalt ein viel größeres Spektrum von Blumen, Sträuchern und Bäumen abdecken. Außerdem sind Wildbienen auch schon bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt aktiv, wie das folgende im Februar aufgenommene Bild beweist, während bei solch niedrigen Temperaturen die Honigbiene ihren Stock längst noch nicht verläßt.
Also: Retten wir die Bienen! Und auch alle anderen Insektenarten, inclusive Wildbienen! Aber wie? Schauen wir nicht nur auf die Landwirtschaft, fangen wir bei uns selbst an! Was machen wir in unseren Hausgärten im Hinblick auf die Artenvielfalt?
Unser Ziel muss der naturnahe Garten sein. Englischer Rasen und sterile Kiesflächen kommen nicht in Frage, das liegt auf der Hand. Doch schon scheiden sich die Geister. Viele wollen keine Wildnis und kein Unkraut. Doch was ist „Unkraut“, wie definieren wir das?
Wußten Sie, dass Löwenzahn und Klee zu den nektar- und pollenreichsten Blühpflanzen zählen? Ein großer Gewinn für die Artenvielfalt, sie blühen zu lassen.
Und Brennessel! Ein Klassiker unter den Raupenfutterpflanzen. Auf ihr leben die Raupen unserer bekanntesten heimischen Tagfalter (Admiral, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs).
Eine wunderbare Broschüre über bienenfreundliche Pflanzen für Garten und Balkon wurde 2017 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegeben. Eine höchst informative Auflistung mit Abbildungen und Hinweisen zu Standort, Blühzeitraum ect. (unter www.bmel.de erhältlich) Zwei weitere hervorragende Infobroschüren liegen vom Bund Naturschutz mit den Titeln „Wildbienen“ und „Der Wildgarten“ vor. (www.service.bund-naturschutz.de) Alle drei Veröffentlichungen sind auch direkt im DONA FLOR Glashaus in Regensburg vorrätig. (Bei Interesse bitte unbedingt vorher Kontakt aufnehmen, es gibt im Glashaus keine allgemeinen Öffnungszeiten!)
Und schon kann es losgehen im Garten: Legen Sie ein buntes Staudenbeet an. Schmuckkörbchen, Ringelblume und Kornblume, auch Akelei, Nachtkerzen (Duft!), Fingerhut und Königskerze sind wirkliche Augenweiden.
Ein Kräuterbeet mit Origanum, Lavendel, Weinraute, Thymian und Borretsch schmückt jeden Garten und jeden Balkonkasten und schenkt auch noch kulinarischen Genuss!
Unter den Obstgehölzen und Beerensträuchern tun sich Apfel- und Kirschblüte, sowie Himbeer- und Brombeerblüte als besonders insektenfreundlich hervor, ebenso Weide und Haselnuß.
Schließlich die Schlehe! Für den Hausgarten ist sie aufgrund ihrer wehrhaften Dornen und ihres großen Platzbedarfs nicht uneingeschränkt zu empfehlen, doch zum Glück gibt es sie sehr häufig etwa als Heckenpflanzung entlang von Landstraßen. Im zeitigen Frühjahr sind die Schlehenblüten eine wichtige Nektarquelle. Für Schmetterlinge und deren Raupen ist sie eine der wichtigsten Sträucher überhaupt. Und der Anblick ihrer weißen Blütenwolken wenn sie jetzt im März in voller Pracht steht – einfach umwerfend!
An der Stelle sind ein paar Zeilen aus einem Gedicht von Jan Skaćel, dem großen tschechischen Dichter unvermeidlich:
…erklang mit einemmal ein ton,
zersprang etwas, und da – wie eines jungen gottes zorn –
traten aus dem bittren dorn
ans licht die blüten – die schlehe blühte auf.
Viele Loblieder gäbe es noch auf die Schlehe zu singen: aus der Vogelwelt als beliebtes Nistgehölz inclusive Futterquelle (denken wir an die großen blauen Beeren im Herbst), aus der Blumenbinderei als dekoratives Begleitgeäst für spektakuläre Einzelblumen (denken wir an Islandmohn oder französische Tulpen), aus der Blüten- und Beerenküche als köstlichen Rohstoff nicht nur für Desserts oder Gelees, und natürlich aus der Schnapsbrennerei als begehrter Rohstoff für einen umwerfenden Schlehenbrand!
All diese möglichen Loblieder überlassen wir nun aber vorerst Ihrer eigenen Phantasie und wünschen dabei viel Spass, bis zum nächsten Mal!
Ihre Rita Fürst