Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!
Weiter streifen wir durch Wald und Flur, um am Ende zwangsläufig wieder in der Küche zu landen….
Doch der Reihe nach:
Schon viele von uns haben mittlerweile im Himalaja Park in Wiesent bei Regensburg den Frauenschuh, diese seltene, geschützte Orchidee bewundert (sh. GR April 2018) und sich auch sonst an der dortigen einmaligen Anlage erfreut.
Einige sind sicherlich inzwischen auch in die Ernte und Konservierung von Gartenkräutern eingestiegen. (sh GR Mai 2018 und Juli 2017).
Höchste Zeit, einen Blick auf die Wildkräuter zu werfen und ein paar erstaunlich überzeugende Zubereitungsarten kennenzulernen.
Dass Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Veilchen und Schnittlauchblüten in den Salat gemischt nicht nur hübsch aussehen, sondern auch noch gesund sind, hat sich längst herumgesprochen. Größeres Erstaunen ruft in kulinarischer Hinsicht der Giersch hervor. Wer kennt und fürchtet ihn nicht? Ein lästiges wucherndes Garten“unkraut“, das kaum auszurotten ist. Warum ihn nicht einfach aufessen?
„Giersch könnte einem fast den Spass am Garten verleiden, aber ohne Frage ist er, frisch gegessen, ein nierenanregendes Mittel zur Behandlung von Arthrose und Gicht.“ (Dr. E. Hohenberger, Heilpflanzen, die wirklich helfen, Naturbuch Verlag)
Na also – noch dazu besitzt er ein ausgesprochen feines und würziges Aroma. Versuchen Sie unbedingt die zwei folgenden Rezepte von Kräuterpädagogin Barbara Six aus Falkenstein:
Wildkräuterlimonade
10 Gierschblätter, 4 kleine Zweige Zitronenmelisse und Pfefferminze, 6 Blätter vom Spitzwegerich, 2 junge Brennesselspitzen, 4 Blütenköpfe vom roten Klee, 2 Löwenzahnblätter. Die gesammelten Kräuter in einem Sieb waschen, trockentupfen, die Kräuter in einen Krug geben, 1 l guten Apfelsaft und Saft von 1 Zitrone dazugießen, umrühren. Die Kräuter sollen mit Saft bedeckt sein. Mindestens 2-3 Stunden kühl stellen. Danach die Kräuter abseihen und mit Mineralwasser nach Geschmack verdünnen.
Wildkräuter-Quark
5 Blätter Giersch, 6 Blätter Spitzwegerich, 2 junge Löwenzahnblätter, 1 Knoblauchzehe, einige Kleeblätter, 500 g Magerquark, 250 g Frischkäse, 100 ml Mineralwasser, etwas Salz. Die Wildkräuter waschen , in der Salatschleuder trocknen. Die Kräuter fein schneiden und mit dem Mineralwasser fein pürieren. Ebenso den Knoblauch. Den Quark mit dem Frischkäse vermischen und verrühren. Dann in die Kräutermischung geben und mit dem Pürierstab nochmals fest durchrühren.
Unser zweitliebstes „Unkraut“ ist die Brennessel. Oben tauchte sie ja schon im Limonadenrezept auf. Eine wirklich tolle Vorstellung gibt sie in den Brennessel-Quark-Nocken, die beim bayerischen Köchinnen-Trio Die Hauswirtschafterei als „Bayerich-Super-Food“ auf den Tisch kommt. Ein Rezept mit Zutaten für die man nicht um die halbe Welt fliegen muss, sondern die man direkt vor der Haustür findet. Und das köstlich schmeckt, zum Beispiel auf einem Bett frisch gedünstetem Gemüse, mit Bergkäse bestreut.
Brennesselnockerl
1 Zwiebel, 100 g Brennesseln, 2 EL Butter, 250 g Topfen (20%), 1 Ei, 50 g geriebenen Bergkäse, 200 g Mehl Salz, Pfeffer. Die Zwiebel fein würfeln. Die Brennesseln waschen, die Blätter abzupfen und grob hacken. Die Zwiebel in der heißen Butter andünsten, Brennesseln dazugeben und 5 min mitdünsten. Abkühlen lassen. Den Topfen mit dem Ei glattrühren, den Käse und die Brennesseln dazugeben, das Mehl unterrühren und würzen. Mit einem Esslöffel Nocken abstechen und in leicht siedendem Salzwasser 10 min ziehen lassen. Und schmecken lassen!!
Übrigens kommen auch Sterneköche längst nicht mehr an der Brennessel vorbei. Wieder einmal verweisen wir auf den Spitzenkoch Giorgio Locatelli. Er tauchte bereits im Glashausreport Juli 2017 bei der Pestoherstellung auf (hier nachlesen) und überzeugt uns jetzt mit einem traumhaften Brennessel-Risotto. (Giorgio Locatelli, Made in Italy, Das Kochbuch, Christian-Verlag München, 2008)
Neben all den Kräuterspaziergängen und Küchenexperimenten soll keinesfalls die Blumenbinderei zu kurz kommen. In der DONA FLOR – Werkstatt gibt es viel zu tun. Für Hochzeiten, Geburtstage und Firmenfeiern sind Blumen das Tüpfel auf dem i. Traurigen Ereignissen geben sie eine tröstliche Note.
Ihre Rita Fürst