Zitruspflanzen - Glashausreport #14

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Falls Sie noch kein Fan von Zitruspflanzen sind, werden Sie es garantiert bei einem Besuch der Wiener Zitrustage in Schloss Schönbrunn.

Sie betreten das große historische Orangeriegebäude und bekommen sofort einen visuellen und olfaktorischen Schock. Umgehend wollen Sie mehr davon – nicht nur sehen und riechen, sondern auch mehr wissen.

Da sehen (und riechen) Sie große, bis 180 Jahre alte Zitronenbäume voller Blüten und Früchte (Zitruspflanzen blühen und fruchten gleichzeitig), staunen über Zedratzitronen, süße Zitronen, Bitterorangen, Fingerlimetten und Spezialitäten wie „Deutsche Landsknechtshose“ (eine Bitterorange), „Rosenapfelzitrone“ oder gar „Buddhas Hand“ (eine Zedratzitrone).

Die Zitrussammlung von Schloss Schönbrunn gehört zu den vielfältigsten der Welt. Sie besteht aus rund 500 Pflanzen in 100 Sorten, darunter 45 historische Pflanzen aus dem 19.Jahrhundert.Durch das Engagement der Österreichischen Bundesgärten und der Österreichischen Gartenbaugesellschaft wird die wertvolle Sammlung erhalten und einmal im Jahr, mittlerweile zum 17. Mal, einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert.

Vorsicht: nach dem Besuch der Veranstaltung sind Sie umfassend informiert, aber ganz sicher auch total infiziert vom Zitrusfieber. Ich spreche aus Erfahrung.

Sie wissen dann nicht nur Bescheid über die Kultivierung Ihres Zitronenbäumchens, was die die Themen Erde, Schnitt, Wasserversorgung, Überwinterung ect. betrifft, nein, Sie kennen dann auch die Ursprünge unserer heutigen Orangen und Zitronen im fernen Himalaya vor 2000 Jahren, sowie die historische Entwicklung der Zitruskultivierung in Europa seit dem 11. Jahrhundert und dann nördlich der Alpen ab dem 16. Jahrhundert.

Wem solche Informationen zu speziell sind und zu sehr ins Detail gehen, der mag sich auf die kulinarische Zitruskunde konzentrieren. Bei der Verkostung von Zitrusfrüchten tun sich Geschmackswelten auf!
Zitrusfrüchte, -blätter und -blüten sind in allen Teilen eßbar. Was wir üblicherweise als Fruchtfleisch bezeichnen, sind botanisch gesehen „Saftschläuche“, die die Kerne, also Samen beinhalten. Die weiße Schicht unter der äußeren Schale ist das eigentliche Fruchtfleisch, Albedium genannt. Es schmeckt bei unterschiedlichen Zitrusarten recht verschieden und findet in der Küche vielfältigste Einsatzmöglichkeiten. Das allseits bekannte Zitronat beispielsweise wird aus der Zedratzitrone gewonnen, kandierte oder getrocknete Zitrus dienen zum verfeinern von Soßen, würzen von Gebratenem, aromatisieren von Süßspeisen oder auch Salaten. Versuchen Sie doch einmal, diese köstliche Zitronenbutter herzustellen:

Rezept Zitronenbutter

Die Schale einer großen Zitrone (ungespritzt!) mit 1 – 2 Teelöffel Thymian in 100 g Butter einarbeiten, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Köstlich zu Spargel oder Fisch, oder einfach nur aufs Brot!

Ein ganz spezielles Thema ist die Destillation von ätherischen Ölen aus Zitrusblüten und –blättern. Mit einer Leonardodestille können Sie mit ein wenig Geschick und Übung Ihr eigenes Zitrusöl herstellen und die je nach Sorte verschiedenen Anwendungen und Wirkungsweisen kennenlernen. Wer das kindliche Staunen verlernt hatte – hier kehrt es zurück!

Sind Sie neugierig geworden? Kein Wunder! Das Thema hat Potential als neues Hobby Nummer Eins!

Falls es Interessent*Innen zum Erfahrungsaustausch gibt, bitte melden! Vielleicht entsteht ja eine Regensburger Zitrusgruppe? Das würde mir gefallen!

Mit zitrusbeseelten Grüßen!

Ihre Rita Fürst