Im Juli steht der Kräutergarten in voller Pracht und wir wenden uns der Ernte und Konservierung zu.
Wer nicht gerade eine Großfamilie zu bekochen hat oder gar ein Restaurant betreibt, kommt um das Thema Konservierung nicht herum, denn bereits eine einzelne Pflanze egal welchen Krautes liefert in einem Sommer so viel Material, dass wir gar nicht alles auf einmal verwenden können.
Doch aufgepasst! Nicht jedes Kraut eignet sich für jede Konservierungsmethode. Basilikum zum Beispiel, verliert beim Trocknen sein Aroma. Deshalb ist die Devise hier: Pesto herstellen! Selbstgemachtes Pesto ist der Stolz jeder Kräutergärtnerin und das Glück aller, die es genießen dürfen.
Die Perfektionist*innen unter uns lesen nach beim Spitzenkoch Giorgio Locatelli in seinem Buch „Made in Italy“. Für unseren bescheideneren Hausgebrauch schalten wir einige Gänge zurück und gehen so vor:
Bevor unsere Basilikumpflanzen zu blühen beginnen, schneiden wir die Stängel großzügig ab, lassen aber doch soviel stehen, dass an den Hauptstielen noch kleine Blattansätze sichtbar sind. So können sie wieder durchtreiben und weiterwachsen, und uns nach 2-3 Wochen eine weitere Ernte ermöglichen.
Als nächstes entfernen wir die dicken Stiele, denn wir verwenden nur die Blätter. Um 3 kleine Gläser zu füllen, benötigen wir mindestens 200 g Blattmasse – das ist nicht wenig!
Hier ein Wort zur Basilikumkultivierung: Wir brauchen natürlich große, kräftige, gesunde Pflanzen. Diese sind NICHT im Discounter zu haben! Am besten säen wir selbst, oder – heißer Tipp: die Biogärtnerei Justland in Straubing bietet Basilikumpflanzen in verschiedenen Sorten und toller Qualität an. Schauen Sie doch mal rein!
Die weiteren Zutaten zu unserem Pesto sind
2 EL Pinienkerne, geröstet
1 Prise Salz
2 Knoblauchzehen, durchgepresst
2 EL Parmesan, frisch gerieben
Ca. 300 ml Olivenöl, kalt gepresst, beste Qualität
Die Basilikumblätter im Mörser zerstampfen und die restlichen Zutaten nach und nach dazumischen. Wer nicht mörsert, benutzt wie auf dem Bild, einen elektrischen Gemüsezerkleinerer. Das fertige Pesto füllen wir in kleine sterilisierte Schraubgläser und bedecken es mit einem Extraschuß Olivenöl. Gut verschraubt und kühl gelagert, wäre diese Köstlichkeit monatelang haltbar, wenn sie nicht meist sehr zügig verspeist würde.
Auch die Petersilie, die wir in der italienischen Küche ja reichlich verwenden, verliert beim Trocknen ihr Aroma. Hier behelfen wir uns mit einem Wintervorrat im Gefrierschrank. Dieselbe Methode funktioniert wunderbar mit Schnittlauch, Koriandergrün, Maggikraut und, ja – auch natürlich mit Basilikum!
Andere Kräuter wiederum eignen sich sehr gut zum Trocknen, allen voran Thymian, Salbei, Oregano und Rosmarin.
Wer gerne Tee trinkt, schneidet den ganzen Sommer über, immer vor der Blüte, Pfefferminze und Zitronenverbene. Zwei Pflanzen mit ganz verschiedenen Ansprüchen, aber beide ideal zum Trocknen. Die Minze ist eine winterharte Staude, die sich zügig ausbreitet, weshalb sie an einem etwas separierten Platz gepflanzt wird. Die Zitronenverbene ist in unseren Breiten leider nicht winterhart. Wir ziehen sie im Topf, der im Sommer im Freien steht und im Winter ein frostfreies Quartier benötigt.
Von beiden Pflanzen legen wir von Mai bis Oktober einen schönen Teevorrat für den Winter an.
Und jetzt schnell ab in den Garten, um die Schätze einzusammeln!
Für Rückfragen stehe ich wie immer sehr gerne zur Verfügung, keine Scheu, mich zu kontaktieren.
Ihre Rita Fürst