Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!
Jedes Jahr dasselbe: Trotz Kälte und Schnee zieht es uns bereits im Januar hinaus in unsere Weidenplantage im Bayerischen Wald. Die Weidenruten werden im Winter geschnitten und frisch verarbeitet. So entstehen in den darauffolgenden Wochen die verschiedensten Weidenflechtereien.
Für eine einfache Tütenform winden wir zuerst mit zwei bis drei Ruten einen Reifen und legen uns eine ungerade Anzahl von Ruten in ähnlicher Stärke und Länge bereit. Die Ruten werden am Stielende schräg angeschnitten und in gleichmäßigen Abständen durch den Ring gesteckt. Sie dienen als Steher, auch Seitenstaken genannt, um die herum von unten nach oben die Seitenwände entstehen. Vorher aber wird der Ring noch nach oben geschoben, die Seitenstaken unten zusammengefasst - und los geht es:
Die einzelnen Ruten abwechselnd einmal vor, einmal hinter die Staken geführt, so wächst unser Weidenobjekt langsam und stetig nach oben. Es entsteht eine Tütenform, die, in einen Topf mit frischer Erde gesteckt, Wurzeln ausbildet, anwächst und sich nach und nach selber begrünt. Mit Frühlingsblühern oder bunten Sommerblumen bepflanzt entsteht ein sehr dekorativer Schmuck für Garten, Balkon oder Terrasse.
Deutlich anspruchsvoller ist die Herstellung von Objekten mit abgerundeten oder flachen Böden. Hier ist Geduld und viel Üben angesagt. Und hierin liegt auch der besondere Reiz des Weidenflechtens: wir verbringen dabei interessante und spannende Stunden, die gleichermaßen fordernd und vergnüglich, kreativ und meditativ sein können. Wer einmal anfängt, Rute für Rute in ein nach eigener Vorstellung vorbereitetes Grundgerüst herum einzuflechten, gerät allmählich wahrlich in eine meditative Stimmung, die Zeit und Raum vergessen lässt.
Zwei Tipps zum Erlernen des Weidenflechtens:
In Regensburg bietet Pauline Adler in der Stadtkunst Flechtkurse an, hier kann Korbflechterweide sortiert und in verschiedenen Größen auch käuflich erworben werden. www.pauline-adler.de
Und in der Nähe von Würzburg (Kirchheim-Gaubüttelbrunn) öffnet Ulrike Ernst-Schwertberger ihren Garten für verschiedenste gemeinsame Flechtereien: E-Mail: U_E_S@gmx.de
Wer jetzt Lust hat, mehr zum Thema zu lesen: Der Glashausreport Nr. 9 vom Januar 2017 lässt sich HIER nachlesen.
Und da Ostern vor der Tür steht, dürfen die Nesterl nicht fehlen, einfache kleine verspielte Weidenflechtereien für Eier & Co: Beim Spaziergang eine Handvoll Weidenruten und ein paar Birkenzweiglein am Wegesrand geschnitten reichen aus – das ist bis Ostern noch zu schaffen!
Viel Freude dabei!
Ihre Rita Fürst