Glashausreport Mai 2020 – Weiter geht's!

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Stillstand bei DONA FLOR? – Nur vorübergehend! Ganz unabhängig und deutlich VOR dem allgemeinen shutdown hatte sich der DONA FLOR-Glashausreport eine Pause verordnet. Ein „Innehalten“, um in Ruhe neue Ideen und Pläne zu verwirklichen.

Sumpfdotterblumen

Sumpfdotterblumen

Viola cornuta

Viola cornuta

Aus der freiwilligen Kreativpause wurde eine umfassende Zwangspause. Die Auftragswerkstatt DONA FLOR war zwar nicht wie die Blumenläden von den Geschäftsschließungen betroffen, doch gab es  Liefereinbrüche und -verzögerungen im Blumengroßhandel aufgrund der zeitweiligen Transporteinschränkungen. Zeitweise standen nur 10% der üblichen Blumen- und Pflanzenmengen zur Verfügung.

Inzwischen funktioniert die Lieferkette wieder und die DONA FLOR – KundInnen dürfen sich wieder über unsere Blumenkreationen freuen.

Sommerstrauß mit Fuchsien

Sommerstrauß mit Fuchsien

Ranunkelstrauß pink-rot

Ranunkelstrauß pink-rot

Tulpen

Tulpen

Rosa Strauß

Rosa Strauß

Der Frühling ließ sich in der Zwischenzeit nicht aufhalten. Bei nahezu sommerlichen Temperaturen schon im April pflanzen wir bereits unsere sommerlichen Kübel und Balkonkästen.

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Im Glashaus warten einige sehr schöne Pelargonien auf ihre LiebhaberInnen. Die Edelpelargonie Lord Bute mit ihren wunderschönen dunklen Blüten und die hübsche Duftpelargonie Fancy Lemon mit kräftigem Zitronenduft.

Duftpelargonien haben meist kleinere Blüten, dafür punkten sie bei Berührung oder Luftbewegungen mit dem Duft ihrer Blätter. Fancy Lemon ist eine der wenigen Duftpelargonien, bei der sich auch die Blütengröße durchaus sehen lassen kann.

Fancy Lemon

Fancy Lemon

Edelpelargonie Lord Bute

Edelpelargonie Lord Bute

Im Vergleich zu den üblichen Blumenkastengeranien (die korrekterweise auch zu den Pelargonien zählen) wirken Duft- und Edelpelargonien am schönsten in Einzelstellung. Die ungewöhnliche und vielfältige Gestaltung ihrer Blätter und Blüten verlangt ein schönes Pflanzgefäß und einen Sonderplatz auf Terrasse oder Balkon, in Sicht- und Riechweite von Sitzgruppe und Liegestuhl.

Zur Zeit stehen bei DONA FLOR noch einige Exemplare von Lord Bute und Fancy Lemon zum Verkauf (12er Topf, 5,50). Bei Interesse bitte anrufen! (Tel. 0941 91 06 93 73 oder 0170 49 46 46 5).

In Zukunft wird der Glashausreport weiter in unregelmäßigen Abständen erscheinen. Hier in der Rubrik Glashausreport alle bisher erschienen Newsletter jederzeit aufrufen und nachlesen.

Viel Freude beim Lesen und eine gute Zeit!
Ihre Rita Fürst  

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Glashausreport November 2019 – Trauerschmuck

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Wir wir Abschied nehmen …

In den Beratungsgesprächen über Blumenschmuck zu einer Beisetzung hören wir im DONA FLOR – Glashaus immer wieder Fragen wie „..welche Blumen sind zur Beerdigung üblich?“ – „ … was schreibt man auf die Kranzschleife?“ – „ …wie macht man dieses?“ oder „ … wie gehört sich jenes?“

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Oft haben Angehörige und Hinterbliebene nicht den Mut, den Abschied von dem/der Verstorbenen bewußt zu gestalten. Der Tod ist ein großes Tabu und verlangt den Hinterbliebenen doch alles ab. Was zu tun ist, wenn ein Mensch gestorben ist, spielt sich jedoch meist hinter verschlossenen Türen ab. Dabei sind Abschiede so verschieden, wie Menschen leben. Deshalb „braucht es für einen guten Abschied keine Bestatter, die einem alles aus der Hand nehmen, sondern Begleiter, die einen dabei unterstützen, selbst Verantwortung zu übernehmen.“ Caitlin Doughty, Bestatterin, versteht sich als Botschafterin einer alternativen Bestattungskultur. In ihrem Buch „Fragen Sie Ihren Bestatter – Lektionen aus dem Krematorium“ legt sie ihren Standpunkt dar und zeigt uns Möglichkeiten auf, herauszufinden, was wir zum Abschiednehmen brauchen.

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Blumen können trösten, wenn Worte fehlen. Nach Anna Lindner, Münchner Blumenbinderin, ist Trauerschmuck ein Ausdruck ganz persönlicher Verbundenheit, eine Form des ganz persönlichen Abschiednehmens. Und „Trauerschmuck ist nicht nur ein Zeichen der Verbundenheit über den Tod hinaus, sondern auch eine tröstliche Geste für die Hinterbliebenen.“ (aus „Stilvoller Grabschmuck von Anna Lindner und Annette Hempfling, Augustus Verlag, 1999). Denn „auch Schönheit kann erlösen …

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Nicht das Bestattungsunternehmen gibt vor, was möglich und üblich ist, sondern wir selbst entscheiden, wie wir die Abschiedszeremonie und den Blumenschmuck gestalten wollen. Unsere Antwort auf die o.g. Fragen lautet also, “wir machen das genau so, wie Sie glauben, dass es dem/der Verstorbenen gefallen würde. Und wie es Ihnen als Hinterbliebenen entspricht, wie es sich für Sie richtig anfühlt.“ Dann kann eine Abschiedsfeier und der dazu gehörige (Blumen-)Schmuck sehr tröstlich sein.

Ihre Rita Fürst

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Glashausreport September 2019 – Hortensien

 
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Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Was es mit dieser Dame auf sich hat? Die Holzskulptur des spanischen Künstlers Jesús Otero trägt den schönen Namen Hortensia (Retrato de Hortensia, 1987).  Der spanische Frauenname Hortensia leitet sich vom lateinischen hortus – Garten ab. Diesem Hinweis folgen wir sogleich und landen also im Garten und auch hier finden wir … Hortensien!

Violett, rosa, weiß und besonders die Blautöne -  Hortensien sind in und begeistern jung und alt! Aber egal welche Farbe sie haben, die Haupteigenschaft der Hortensie ist ihr fast unstillbarer Durst. Wie ihr botanischer Name Hydrangea, zu deutsch: Wasserkanne, schon sagt, lautet die Devise: gießen, gießen, gießen! Besonders Hortensien im Topf gedeihen auf Dauer nur mit wirklich üppiger Wässerung. Sie müssen aber auch unbedingt in größere Gefäße mit ausreichend Erdreich umgetopft werden. In den kleinen Töpfen, in denen sie in den Handel kommen, können die Wurzeln kaum Wasser speichern und haben keine Möglichkeit sich zu entwickeln.

Idealerweise werden Hortensienpflanzen nicht im Topf gehalten, sondern in den Gartenboden gesetzt. Mit ausreichend Platz sowohl unter als über der Erde und an einem halbschattigen Platz können solch wunderschöne Büsche und sogar Hecken entstehen, wie die Bilder aus dem regenreichen Nordspanien zeigen.

Die beste Pflanzzeit für Hortensien ist im September oder Oktober – also jetzt sofort!

Für die Blaufärbung ist übrigens das Aluminiumsalz Alaun verantwortlich. Im Fachhandel erhalten Sie Hortensiendünger mit Aluminiumsalz. Allerdings kann die Pflanze dieses Salz nur aufnehmen und die Farbstoffe in den Blüten einlagern wenn der PH-Wert des Bodens im sauren Bereich liegt (PH-Wert 4-4,5). Deshalb wird die Verwendung von Rhododendronerde empfohlen. Damit nicht genug: weder kalkhaltiges Wasser noch die oft so beliebte Düngung mit Blaukorn ist für blaue Hortensien ideal. Beides verhindert die Blaufärbung, da es die Aufnahme von Aluminiumsalzen hemmt. Also besser mit Regenwasser gießen und mit Pferdemist düngen!

Hortensien sind Freilandpflanzen und sehr gut frostbeständig. Nur junge Pflanzen sollten in sehr strengen Wintern sicherheitshalber mit etwas Reisig o.ä. vor Frost geschützt werden. Bei Hortensien im Kübel achten Sie auf die Größe des Gefäßes: 30-40 cm Durchmesser sind das Minimum, um sicher zu gehen, das der Wurzelballen nicht durchfriert.

Da die Gartenhortensie ihre Blüten für das nächste Jahr bereits im Vorjahr anlegt, seien Sie vorsichtig mit dem Rückschnitt. Also nur abgestorbene Triebe und verwelkte Blütenballen herausschneiden und ansonsten nur einen leichten Rückschnitt vornehmen. Schneiden Sie zu tief, blüht die Pflanze im nächsten Jahr wenig oder überhaupt nicht. Bei sehr alten Pflanzen allerdings empfiehlt sich ein Verjüngungsschnitt eine Handbreit über dem Boden. Sie werden dann mit einer kräftigen und buschigen Pflanze belohnt, die im übernächsten Jahr wieder um so schöner blüht.

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Wer nun nicht über einen Garten mit Hortensienbüschen verfügt,  genießt die vielfältigen Möglichkeiten geschnittener Hortensien aus der Floristik-Werkstatt DONA FLOR: Herbstliche Sträuße mit Hortensien, Herbstlaub und Beeren, Hortensie pur, kleine und große Tischdekorationen für festliche Anlässe, Brautschmuck für Hand und Haare … genießen Sie den Herbst und freuen sich über die Schönheit der Hortensien. 

Ihre Rita Fürst

Glashausreport Juli 2019 – Blüte und Samen

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Wer sich einmal aufmerksam eine verblühte Blume ansieht, kommt aus dem Staunen kaum heraus. Das folgende Bild zeigt uns so ein Wunder der Natur und die Rätselfrage lautet: was ist das??

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Dass große, auffällige Blütenstände oft auch spektakuläre Samenstände entwickeln können, ist uns allen klar. Doch auch so manche kleinere, unscheinbare Blume bringt nach dem Verblühen höchst kunstvolle Gebilde hervor.

Nehmen wir zunächst einmal eine Mohnblüte (Papaver). Auf dem Bild sehen wir eine prächtige lila Variante, wunderschöne Blüten, die sich in besonders hübsche Samenstände verwandeln. Nachdem diese ausgereift und trocken sind, zeigen sich die einzelnen Samen als winzige Brösel, fast wie Sandkörner. Im nächsten Jahr können sie sich wiederum zu beindruckenden Blütenpflanzen entwickeln.

Ähnlich unscheinbare Samenkörner bildet die Akelei (Aquilegia), eine häufig vorkommende, in vielen Gärten lebhaft nach eigenem Gutdünken herumschwadronierende Blume. Ihre Samenstände bestehen aus kunstvoll angeordneten, schlundförmigen Gebilden, in denen sich kleine schwarze Kügelchen befinden. Im Bild sehen Sie eine veredelte Gartenform, etwas größer und von kräftigerer Farbe als ihre gewöhnliche Schwester. In dem abgebildeten Samenstand lassen sich bei genauem Hinsehen schwarze Samenkügelchen in der Tiefe erkennen.

Bei der Kornblume, auch Zyane genannt (Centaurea cyanus) sieht es etwas anders aus. (Übrigens bezieht sich der Name auf die Kornblume als Getreideunkraut, das landwirtschaftlichen Interessen im Wege steht. Heute wissen wir, dass die Kornblume  eine besonders wichtige Nektarquelle für Bienen ist, und deshalb nicht mehr bekämpft werde sollte.) Wir haben eine himmelblaue filigrane Blüte, die im Verblühen ihre Sternform behält und darin ihre länglichen, an einem Ende gefransten Samen zeigt. Sehen Sie nicht aus wie kleine Rasierpinsel? Wenn sich nach der Aussaat der Keimling entwickelt, ist das Pinselchen immer noch sichtbar; nach und nach fällt es dann ab.

Die sonnig-fröhliche Ringelblumenblüte (Calendula) überrascht dagegen mit ihren fast etwas gruselig anmutenden Samenkörnern: nach dem Verblühen verbleiben kreisrund im Blütenboden angeordnete, gekrümmte Samenkapseln, die ein wenig an zusammengeringelte kleine Würmer erinnern. Daher der Name „Ringel“-blume? Auf dem Bild sind die Samen noch grün, später werden sie braun und fallen heraus.

Wenn Sie Samen für die spätere gezielte Aussaat sammeln wollen, warten Sie ab, bis sie trocken werden und sich dunkel färben. Dann können Sie sie einfach herausschütteln und trocken für die Aussaat im nächsten Jahr aufbewahren.

Die nachfolgenden Bilder zeigen Blüten und Samenstände von Roter Sonnenhut (Echinacea), Fingerhut (Digitalis) und Waldrebe (Clematis).

Im August macht der DONA FLOR Glashausreport Pause, deshalb hier ein Tipp, wie Sie die Zeit bis September sinnvoll überbrücken können: Lesen Sie doch einmal ein Buch! „Der Giersch muss weg – 28 Unkräuter bekämpfen oder einfach aufessen“  von Susanne Hansch und Elke Schwarzer, Ulmer-Verlag, 2019,  ist eine wunderbare Sommerlektüre, um sich für die total angesagte, gesunde Wildkräuterküche fit zu machen. Für einen ersten Einstieg hilft auch der DONA FLOR Glashausreport vom Juni 2018, in dem unter anderem auch der Giersch gebührend gewürdigt wird.

Schönen Sommer wünscht
Ihre Rita Fürst

PS: Ach ja, und jetzt noch die Auflösung der Rätselfrage vom Anfang: Winterling (Eranthis), mit Biene!     

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Glashausreport Juni 2019 – Wiener Zitrustage

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

„Die goldenen Äpfel des Kaisers“ –  klingt das nicht geheimnisvoll und märchenhaft?

Bei den goldenen Äpfeln aus der griechischen Mythologie – Herakles soll sie aus dem Garten der Hesperiden geraubt haben – handelte es sich wohl um Zitrusfrüchte, genauer Bitterorangen, auch Pomeranzen genannt.

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Die Begierde nach diesen sagenumworbenen Pflanzen machte im Lauf der Jahrtausende auch nicht vor europäischen Kaiserhäusern halt. So wurden bereits im Mittelalter Zitruspflanzen über die Alpen nach Norden gebracht, und ab Mitte des 16.Jahrhunderts sind sie im Besitz des Wiener Kaiserhauses nachweisbar.

Die Schönbrunner Zitrussammlung gehört heute zu den ältesten durchgehend existierenden Pflanzensammlungen Europas. Sie beinhaltet 500 Zitruspflanzen in 100 verschiedenen Arten und Sorten. Bitterorange, panaschierte Orange, süße Zitrone, Fingerlimette, Zedrat-Zitrone – sie alle können bei den jährlich stattfindenden Zitrustagen in Schönbrunn bestaunt und sogar probiert werden. Einzigartige Aha-Erlebnisse sind garantiert und wer bisher noch kein Zitrusfan war, wird hier augenblicklich infiziert.
(siehe Glashausreport Juni 2017)

Ein Highlight der ganz besonderen Art: Zum 450. Mal jährt sich heuer die Entstehung der botanischen Sammlungen in den Glashäusern von Schloss Schönbrunn. Der Slogan „Die grüne Schatzkammer“ lässt erahnen, welch wertvolles Gut in diesen Sammlungen bewahrt wird. Pflanzensammlungen waren in vergangenen Jahrhunderten wie Gemälde-, Skulpturen- oder Mineraliensammlungen Schatzkammern des Wissens über die Welt und demonstrierten Größe und Macht der jeweiligen Herrscherhäuser. Auf dem Weg in die Neuzeit erlosch die Bedeutung des Habsburger Kaiserreiches und die aus aller Welt zusammengetragenen Schätze drohten verloren zu gehen. Ihr Erhalt ist engagierten und intelligenten Gärtnern zu verdanken, die früh den Wert und die Bedeutung der Pflanzensammlungen für die Zukunft erkannten. Heute da viele Pflanzen an ihrem Naturstandort bedroht sind oder gar aussterben, sind die historischen Pflanzensammlungen von unermesslichem Wert. Bis heute werden sie in den Gewächshäusern sorgfältig erhalten und vermehrt. So dient die grüne Schatzkammer des Kaisers heute der wissenschaftlichen Forschung und durch internationale Samenaustauschprogramme auch dem Erhalt der genetischen Vielfalt.

Die Sammlungen sind nicht öffentlich zugänglich. Glück hatte, wer die Gelegenheit zu einer Spezialführung wie im Rahmen der Zitrustage ergreifen konnte. Wer es sich einrichten kann, reist im Herbst nach Wien und nimmt am 19.10.19 am nächsten geführten Rundgang durch die Glashäuser teil. Nähere Informationen unter www.bundesgaerten.at.

Abschließend ein kleiner Eindruck der neu angelegten wilden Wiese beim DONA FLOR- Glashaus und eines unserer Wildblumenkästen.

Ihre Rita Fürst

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Glashausreport Mai 2019 – Italienische Blumenriviera

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Die Blumenriviera an der ligurischen Küste Italiens ist vielen von uns kaum bekannt. Schade eigentlich. Denn das Klima ist angenehm mild, das Meer leuchtend blau und Orte wie Imperia, Alassio oder vor allem San Remo verströmen einen wenn auch etwas verblichenen aber immer noch eindrucksvollen Glanz der Belle Epoche um 1900.

Für uns Blumen- und Pflanzenliebhaber/innen bietet ein Besuch vor allem im Frühjahr außergewöhnliche florale Erlebnisse, allen voran die berühmte Mimosenblüte im Februar, die Straßen und Plätze in strahlendes Gelb und in betörenden Duft hüllt. Sh auch GR  Februar 2019

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Das Hauptinteresse der DONA FLOR – Werkstatt aber richtet sich auf die dortige Blumenproduktion und deren Export auch zu uns nach Regensburg. Viele von Ihnen kennen und lieben die Ranunkel aus San Remo, den wunderbaren Mohn, die Anemonen, den Ginster und das Eukalyptusgrün. Auch die Strelitzien machen eine „bella figura“;  von März bis Mai ist ihre Saison - an der Blumenriviera im Freiland, bei uns zu Hause in der Vase.

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Der Anbau und Handel mit Schnittblumen hat an der Italienischen Riviera eine 100jährige Tradition. Anfang des 20. Jahrhunderts begannen die Bewohner, das außerordentlich günstige Klima für den Blumenanbau zu nutzen. Sie terrassierten die Berghänge an der Küste und kultivierten zu Beginn vor allem Nelken und Rosen. Berühmte Gärtner und Züchter siedelten sich an und entwickelten immer mehr und immer bessere Sorten. Nelken aus San Remo waren in den 30er bis 60er Jahren des 20.Jahrhunderts weltberühmt. Der Blumenanbau wurde zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Region. In San Remo gibt es ein kleines, höchst interessantes Museum, das FLORISEUM, das diese Geschichte illustriert.

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Heute lebt die Region größtenteils vom Tourismus, doch bestehen noch einige Gärtnerfamilien, die weiterhin für den Export produzieren und Lieferungen nach Frankreich, Österreich, sogar bis nach Schweden, und eben auch nach Deutschland und bis ins DONA FLOR – Glashaus ermöglichen. Die frisch geschnittenen Blumen und Grünzweige werden von fleißigen Arbeiterinnen sortiert und verpackt und dann über Nacht per Spedition über die Alpen zu uns transportiert.

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Die Qualität der Mittelmeerblumen ist einmalig, kein Vergleich zur Hollandware! Besonders erfreulich ist, dass aufgrund der derzeitigen Vintage- und Retrobewegung die erfolgreichste Rivierablume, die Nelke, besonders die bezaubernde Spray- und Mininelke, wieder mehr Liebhaber/innen finden.

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Zum Schluß noch einige Impressionen der Riviera-Frühlingsblüher. Pflanzen, die wir im kühlen Norden mühselig und oftmals mit mäßigem Erfolg in Kübeln und Töpfen hätscheln, entwickeln sich hier zur für unsere Breiten unerreichbaren Größe und Pracht. Genannt seien Wandelröschen (Lantana), duftender Sternjasmin (Trachelium), Bougainvillea, Aloe, Pfeifenputzer (Callistemon), Ziestrose (Cistus) und natürlich Olivenbäume.

Und nächstes Mal gibt es Nelkensträuße! Freuen wir uns darauf!
Ihre Rita Fürst

Glashausreport April 2019 – Wilder Blumenkasten

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Gleich zwei gute Nachrichten in einem Newsletter:

Erstens: der letzte Glashausreport mit seinen insektenfreundlichen Pflanzen kam so gut an, dass er umgehend in das Nachrichtenportal good news for you aufgenommen wurde! Good news for you veröffentlicht wöchentlich ausschließlich gute Nachrichten. Je mehr gute Nachrichten und positive Gedanken in die Welt kommen, desto besser, für die Natur, für die Welt, für uns selbst! Also schauen Sie unbedingt rein: www.good-news-for-you.de

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Die zweite gute Nachricht: Sie brauchen nicht unbedingt einen Garten oder ein Grundstück – insektenfreundliche Pflanzen funktionieren auch im Blumenkasten oder -kübel, am Balkon und auf dem Fensterbrett.

Dazu einige Tipps: Eine schnelle und unkomplizierte Variante ist ein Kasten mit einjährigen, einheimischen Blühpflanzen. Säen Sie Ringelblumen, Kornblumen, Echte Kamille, Tagetes und Klatschmohn – schon haben Sie eine bunte sonnenliebende Mischung in gelb-orange, blau, weiß und rot. Verwenden Sie sogenannte Aussaat- oder Anzuchterde, sie eignet sich besser als die übliche nährstoffreiche Balkonblumenerde.

Reizvoll ist auch ein gemischter Kräuterkasten. Hier bietet sich jetzt  im Frühjahr die Kräutervielfalt verschiedener Gärtner auf den Wochenmärkten an. Kaufen Sie etwa  Schnittlauch, Petersilie, Koriander, Lavendel, Thymian, Oregano als vorgezogene Pflanzen, so haben Sie schnellere sichtbare Ergebnisse. Nebenbei gesagt taucht dann allerdings schnell ein Interessenskonflikt auf: Küchenkräuter werden VOR der Blüte geerntet (sh. GR Mai 2018 und Juli 2017), wer schon einmal versucht hat, blühende Schnittlauchstiele in der Küche zu verwenden, weiß, dass sie, hart und verholzt, kaum zu verwenden sind. Bienen dagegen lieben Schnittlauchblüten! Wir überlassen es Ihrer Phantasie, hier einen gerechten Kompromiss zu finden …

Zurück zu den Blumen: Im Handel finden Sie mittlerweile ein Riesenangebot von bunten Samenpäckchen mit unterschiedlichsten Blumensamenmischungen. Lesen Sie die Hinweise auf der Samenpackung genau durch, um die für sie geeignete Mischung zu finden. Ist eine Samenmischung für Blumenkästen geeignet, findet sich darauf ein entsprechender Hinweis. Dann bedenken Sie ob Ihr Kasten einen Sonnen- oder Schattenplatz bekommen wird, und wählen Sie eine sonnen- oder schattenverträgliche Mischung. Wichtig ist schließlich noch die Pflanzenhöhe: für den Kasten empfiehlt sich eine Blumenhöhe von 30 – 40 cm. Die Samen werden nach den Hinweisen auf der Packung ausgebracht und vor allem in den ersten Wochen sorgfältig bewässert. Nicht austrocknen lassen, sonst keimen die Samen nicht. Aber auch nicht überschwemmen. (Vorsicht bei Regen – unbedingt auf Abzugslöcher im Kasten achten!) 

Jetzt noch ein interessanter Tipp: Der Verein Mellifera e.V. setzt sich seit 1985 für ökologische und wesensgemäße Bienenhaltung ein. Mit unzähligen Initiativen, Aufklärungs- und Bildungsaktionen trägt der Verein aktiv zum Schutz der Bienen bei. Mellifera bietet nun für alle, die keinen Garten besitzen und auch keinen Blumenkasten anlegen können, aber trotzdem zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen wollen, die Möglichkeit, eine Blühpatenschaft zu übernehmen. Sie bestimmen die Größe der Fläche, Mellifera übernimmt das Anlegen der Blühfläche und deren Pflege; Ihre blühenden Quadratmeter werden damit Teil des bundesweiten Projektes „BienenBlütenReich“. Neugierig geworden? Hier gibt es die Einzelheiten: https://www.mellifera.de/bluehpate

Frohe Ostern!
Ihre Rita Fürst

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Glashausreport März 2019 – Insektenfreundlicher Hausgarten

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Wußten Sie, dass die Honigbiene lediglich eine unter 20.000 bekannten Bienenarten ist?

Da sie die einzige domestizierte Bienenart ist, werden alle anderen als Wildbienen bezeichnet. Die wenigsten davon erkennen wir als solche; wer kennt schon die Mörtelbiene, die Filzbiene, die  Scherenbiene oder auch die Pelzbiene? Meist verwechseln wir sie mit Fliegen, Wespen oder anderen Insekten. Nur die Hummel, die übrigens auch zu den Wildbienen zählt, ist wohl allen bekannt. In ihrer Funktion als Blütenbestäuberin kommt den Wildbienen eine wesentlich größere Bedeutung zu als den Honigbienen, da sie aufgrund ihrer Artenvielfalt ein viel größeres Spektrum von Blumen, Sträuchern und Bäumen abdecken. Außerdem sind Wildbienen auch schon bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt aktiv, wie das folgende im Februar aufgenommene Bild beweist, während bei solch niedrigen Temperaturen die Honigbiene ihren Stock  längst noch nicht verläßt. 

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Also: Retten wir die Bienen! Und auch alle anderen Insektenarten, inclusive Wildbienen! Aber wie? Schauen wir nicht nur auf die Landwirtschaft, fangen wir bei uns selbst an! Was machen wir in unseren Hausgärten im Hinblick auf die Artenvielfalt?

Unser Ziel muss der naturnahe Garten sein. Englischer Rasen und sterile Kiesflächen kommen nicht in Frage, das liegt auf der Hand. Doch schon scheiden sich die Geister. Viele wollen keine Wildnis und kein Unkraut. Doch was ist „Unkraut“, wie definieren wir das?

Wußten Sie, dass Löwenzahn und Klee zu den nektar- und pollenreichsten Blühpflanzen zählen? Ein großer Gewinn für die Artenvielfalt, sie blühen zu lassen.

Und Brennessel! Ein Klassiker unter den Raupenfutterpflanzen. Auf ihr leben die Raupen unserer bekanntesten heimischen Tagfalter (Admiral, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs).

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Eine wunderbare Broschüre über bienenfreundliche Pflanzen für Garten und Balkon wurde 2017 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegeben. Eine höchst informative Auflistung mit Abbildungen und Hinweisen zu Standort, Blühzeitraum ect. (unter www.bmel.de erhältlich) Zwei weitere hervorragende Infobroschüren liegen vom Bund Naturschutz mit den Titeln „Wildbienen“ und „Der Wildgarten“ vor. (www.service.bund-naturschutz.de)  Alle drei Veröffentlichungen sind auch direkt im DONA FLOR Glashaus in Regensburg vorrätig. (Bei Interesse bitte unbedingt vorher Kontakt aufnehmen, es gibt im Glashaus keine allgemeinen Öffnungszeiten!)

Und schon kann es losgehen im Garten: Legen Sie ein buntes Staudenbeet an. Schmuckkörbchen, Ringelblume und Kornblume, auch Akelei, Nachtkerzen (Duft!), Fingerhut und Königskerze sind wirkliche Augenweiden.

Ein Kräuterbeet mit Origanum, Lavendel, Weinraute, Thymian und Borretsch schmückt jeden Garten und jeden Balkonkasten und schenkt auch noch kulinarischen Genuss!

Unter den Obstgehölzen und Beerensträuchern tun sich Apfel- und Kirschblüte, sowie Himbeer- und Brombeerblüte als besonders insektenfreundlich hervor, ebenso Weide und Haselnuß.

Schließlich die Schlehe! Für den Hausgarten ist sie aufgrund ihrer wehrhaften Dornen und ihres großen Platzbedarfs nicht uneingeschränkt zu empfehlen, doch zum Glück gibt es sie sehr häufig etwa als Heckenpflanzung entlang von Landstraßen. Im zeitigen Frühjahr sind die Schlehenblüten eine wichtige Nektarquelle. Für Schmetterlinge und deren Raupen ist sie eine der wichtigsten Sträucher überhaupt. Und der Anblick ihrer weißen Blütenwolken wenn sie jetzt im März in voller Pracht steht – einfach umwerfend! 

An der Stelle sind ein paar Zeilen aus einem Gedicht von Jan Skaćel, dem großen tschechischen Dichter unvermeidlich:

…erklang mit einemmal ein ton,
zersprang etwas, und da – wie eines jungen gottes zorn –
traten aus dem bittren dorn
ans licht die blüten – die schlehe blühte auf.        
 

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Viele Loblieder gäbe es noch auf die Schlehe zu singen: aus der Vogelwelt als beliebtes Nistgehölz inclusive Futterquelle (denken wir an die großen blauen Beeren im Herbst), aus der Blumenbinderei als dekoratives Begleitgeäst für spektakuläre Einzelblumen (denken wir an Islandmohn oder französische Tulpen), aus der Blüten- und Beerenküche als köstlichen Rohstoff nicht nur für Desserts oder Gelees, und natürlich aus der Schnapsbrennerei als begehrter Rohstoff für einen umwerfenden Schlehenbrand!

All diese möglichen Loblieder überlassen wir nun aber vorerst Ihrer eigenen Phantasie und wünschen dabei viel Spass, bis zum nächsten Mal! 

Ihre Rita Fürst

Glashausreport Februar 2019 – Winterblüte 2

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Einmal tief einatmen! Der Duft der Zaubernuss (Hamamelis mollis) ist ein ganz besonderes Wintererlebnis, etwas süßlich nach Marzipan und Vanille. Und das im Winter vor unserer Haustüre!

Die Zaubernuss ist ein ausgezeichneter heimischer Strauch, der mit wenig Pflege vor allem an dunklen Wintertagen mit Farbe und Duft erfreut. Er wird bis zu 4 Meter groß, akzeptiert fast jeden Boden, vor allem wenn er etwas lehmig ist. Ein sonniger, etwas geschützter Platz, vielleicht an einer Hauswand, und er schenkt uns schon als noch junger, kleiner Strauch duftende Zweige. Doch Achtung: nicht jede Zaubernuß-Sorte duftet! Wählen Sie eine der gelbblühenden Sorten wie zum Beispiel `Coombe Wood‘ und Sie werden sich nicht nur über den feinen vanilleähnlichen Duft freuen können, sondern im Herbst auch über eine spektakuläre gelborange Laubfärbung.

Doch jetzt im Februar kein weiterer Gedanke an herbstliche Laubfärbungen! Denn jetzt ist Mimosenzeit!

Doch Halt! Denken Sie nicht an die bei uns landläufig als Topfpflanze bekannten Mimosen (Mimosa pudica), die empfindlich und verletzlich bei Berührung sofort ihre Blätter einrollen, was ihnen im Englischen den Namen „touch-me-not“ eingebracht hat. Auch das Verhalten besonders sensibler Menschen als mimosenhaft zu bezeichnen, gründet auf dieser Pflanzenart. Nein, die Mimosenart, um die es uns hier geht (Acacia dealbata), wächst im zeitigen Frühjahr, gerne bei noch annähernd frostigen Nachttemperaturen, in mediteranen Gegenden als recht unempfindlicher, robuster Strauch.

Werfen wir einen Blick nach Italien, genauer an die ligurische Küste, die Blumenriviera, und auch hinunter an die anschließende Cote d`Azur. Ab Februar schweben dort allenthalben dicke gelbe, duftende Blütenwolken über Straßen und Wege. In dicken Büscheln werden sie nach Deutschland in unsere Blumengeschäfte transportiert und bringen einen Hauch von Frühling in unsere noch winterlichen Tage.

Die leuchtendgelben Mimosen symbolisieren aber nicht nur den Frühling. Seit 100 Jahren fungieren sie auch als Zeichen für die Befreiung der Frau von männlicher Vorherrschaft. Im faschistischen Italien wählten Widerstandskämpferinnen die gelben Mimosen als ihr Symbol. Heute noch gibt es am 8. März, dem internationalen Frauentag, in Italien „festa della donna“ genannt, den weitverbreiteten Brauch, Frauen ein Sträußchen Mimosen zu schenken. Auch wenn die politische Dimension mittlerweile in den Hintergrund gerückt ist, bleibt es dennoch ein schöner Brauch.

Doch nicht nur Mimosen blühen derzeit an der Blumenriviera. Eine Auswahl der schönsten Anemonen, Ranunkel und Mohnblüten finden jede Woche schnittfrisch ihren Weg aus San Remo ins DONA FLOR- Glashaus. Daraus entstehen Sträuße: Genesungs-, Geburtstags-, Hochzeitstags-, kurz: Sträuße aller Art, sowie Arrangements für Büros, Praxen, Veranstaltungsräume… oder auch einfach nur für den heimischen Küchentisch!

Blumige Grüße!
Ihre Rita Fürst

Glashausreport Januar 2019 – Winterblüte

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Die Farbe Gelb im Januar. Nein, das sind nicht Krokus und Narzissen. Was jetzt im winterlichen Garten gelb leuchtet, sind Zaubernuss und Winterjasmin.

Der Winterjasmin, Jasminum nudiflorum, ist ein locker wachsender, rankender Strauch, der im Winter blüht und uns mit seinen leuchtend gelben Sternchen hilft, über die langen blütenarmen Wintermonate zu kommen.

Der Artname „nudiflorum“ sagt uns, dass die Blüten noch vor den Blättern, also an den noch nackten Zweigen erscheinen. Oft beginnt dies schon im Dezember. Wenn dann Frost und Schnee die Blüten bedrängen, ziehen sie sich etwas zurück, gehen sozusagen in Wartestellung, um bei den ersten Plusgraden mit ihrem Leuchten fortzufahren.

Die berühmte Gärtnerin Vita Saeckville-West nennt den Winterjasmin sehr treffend „unseren Helfer in den schwierigen Monaten“. Und sie fährt fort: „Wir sollten ihn so pflanzen, dass er sich in losen Massen über ein oben zusammengebundenes Holzgestell ergießen kann. Noch schöner wäre eine ummauerte Terrasse, von wo er wie ein goldener Vorhang herunterhängen wird, was ihm wahrscheinlich am allerbesten gefällt.“ (Vita Saeckville-West, Aus meinem Garten, Ullstein 1998)

Vielleicht sollten auch wir beim Gestalten unserer Gärten öfter bedenken, was nicht in erster Linie uns Menschen sondern vielmehr den Pflanzen am besten gefallen würde?

Nun, auf unseren Bildern sehen wir junge, noch zaghaft blühende Jasmine und können nur hoffen, ihr Platz gefällt ihnen und sie belohnen uns im nächsten Jahr mit einem „goldenen Vorhang“.

Vielleicht aber ist es ihnen einfach noch ein bißchen zu kalt, jetzt im Januar, sie warten noch ein Weilchen, bevor sie richtig loslegen. Dasselbe gilt vermutlich auch für die Zaubernuss, auf deren bizarre Blüten wir einfach noch ein wenig warten müssen. Geduld wird uns ja beim Gärtnern oftmals abverlangt, darin sollten wir geübt sein. Deshalb hier vorab nur ein Bild einer Zaubernussblüte, im nächsten Glashausreport mehr davon.

Im Glashaus dagegen heißt die Devise alles andere als Geduld. Hier beginnt die Tulpenzeit, passend zum Winter erst einmal in schneeweiß. Dazu kombinieren wir frisches Heidelbeergrün aus dem Bayerischen Wald. Erst allmählich kommen Farben dazu, auch Anemonen, Ranunkel und Mohn aus Italien. Auch davon mehr beim nächsten Mal,

Ihre Rita Fürst

Christrosen – Glashausreport Dezember 2018

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Neben unserer großen winterlichen Liebe zur Amaryllis (sh. Glashausreport November 2018) stellen sich unvermittelt eine ganze Reihe weiterer Winterlieben ein: Zaubernuß, Winterjasmin, Duftschneeball, Christrose… schon die Namen klingen besonders verheißungsvoll.

Schließen wir uns zunächst Eduard Mörike an, der bereits im 19. Jahrhundert eine dieser Schönheiten gefühlvoll besang:

„ Schön bist du, Kind des Mondes, nicht der Sonne,
dir wäre tödlich anderer Blumen Wonne,
dich nährt, den keuschen Leib voll Reif und Duft,
himmlischer Kälte balsamsüße Luft.“

Helleborus nigerSchwarze Nieswurz, ist der wisssenschaftliche Name. Der bezieht sich wie  häufig bei Pflanzennamen nicht auf die äußerlich sichtbaren Merkmale der Pflanze. Die wissenschaftliche Bezeichnung bezieht sich auf die schwarzen Wurzeln der Pflanze, wohingegen der umgangssprachliche deutsche Name Weiße Christrose, auch Schneerose, das äußere Erscheinungsbild beschreibt. Mitten im Winter, von Dezember bis März, zeigt die Christrose ihre zarten, reinweißen Blüten.

Eine andere Helleborusart wiederum trägt den schönen Namen Helleborus orientalis, im Deutschen nennen wir sie Fastenrose oder Lenzrose, was auf eine etwas spätere Blütezeit im Frühjahr hinweist. Sie besticht durch besonders zauberhafte Blüten in verschiedenen Rosatönen bis hin zum tiefen Weinrot.

Wir fragen uns, warum diese beiden Schönen, Christrose  und Lenzrose, nicht viel häufiger in unseren Gärten angepflanzt werden. Um mit der britischen Schriftstellerin und berühmten Gärtnerin Vita Saeckville-West zu sprechen: „…sie könnten manchen unbenutzten Winkel füllen, sie stellen keine großen Ansprüche und sie liefern zu einer Jahreszeit Blumen, in der es nicht viele gibt.“

Helleboren mögen es kalt. Sie mögen lichten Halbschatten und sie mögen feuchte, humusreiche und kalkhaltige Böden. Bestimmt erfreut sie uns auch als Topfpflanze im Haus; an einem hellen kühlen Platz mag sie wohl einige Zeit blühen, jedoch nicht auf Dauer gedeihen. Also spätestens im Frühjahr heißt es:  Ab an einen geeigneten Platz im Freien! Und dann: „…man grabe nicht, man hacke nicht, damit sie sich über die Jahre ungestört ausbreiten kann. Im Sommer deckt ihr immergrünes Laub den Boden, im Winter halten wir uns wie Mörike an die wundervolle Blüte.“ (aus Johannes Roth, Gartenlust, Insel Verlag, 1992

(Apropos Blüte! Selbstverständlich eigenen sich Christrosen auch als Schnittblume für die Vase. Um nochmals die große Vita Saeckville-West zu zitieren „..die ideale Schnittblume, sie bleibt in der Wohnung wochenlang frisch, wenn die Stiele angeschnitten werden. (aus Mein Frühlingsgarten, Schöffling & Co, 1998)

Dass Blumenstiele für die Vase schräg angeschnitten werden, setzen wir voraus. Speziell bei Christrosen machen wir gute Erfahrungen mit einem kleinen senkrechten Einschnitt am unteren Stielende.  Wochenlange Vasenfrische möchten wir nicht versprechen aber mit 5-7 Tagen dürfen Sie schon rechnen.

Mit diesen verheißungsvollen Aussichten auf christrosige Weihnachts- und Neujahrstage verabschiedet sich DONA FLOR in die Winterferien. Mit allen guten Wünschen für das Neue Jahr 2019,

Ihre Rita Fürst   

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Amaryllis – Glashausreport November 2018

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

„Amaryllis – Eine Winterliebe!“ Diese Überschrift war kürzlich über einem Artikel in einer Floristik-Fachzeitschrift zu lesen. Wie passend, denn wer liebte sie nicht, die wunderschönen Amaryllen, die in den Wintermonaten Farbe in unsere Wohn- und Geschäftsräume bringen.

Die korrekte Bezeichnung lautet Hippeastrum vittatum,  deutsch: Ritterstern, doch hat sich längst der schöne Name Amaryllis eingebürgert. Heimisch sind die Amaryllen in Südamerika, doch für unsere Vasen werden sie in großen Gewächshäusern am Niederrhein kultiviert und, sorgfältig in Kartons verpackt, ins ganze Land verschickt.

In der Vase öffnen sich nach und nach die vier bis fünf Blütenknospen. Für eine möglichst lange Blütezeit achten wir auf einen eher geraden Stielanschnitt und niedrigen Wasserstand in der Vase. Begleitet von einem dekorativen Zweig, kann das Umknicken der langen Stiele verhindert werden. Da die Stiele hohl sind, können sie auch mit einem geraden Stecken, der ins Stielinnere geschoben wird, gestützt werden.  Manche Sorten neigen sehr dazu, sich am Stielende aufzurollen. Um das zu verhindern werden sie oft mit Tesafilm umwickelt. Notwendig ist dies allerdings nicht, in einem Glasgefäß sehen die aufgerollten Stiele sogar sehr schön aus.

Auch als Topfpflanze sind Amaryllen sehr beliebt. Dass es sich um einen Zwiebelblüher handelt, sehen Sie sofort: die große Blumenzwiebel ragt zu einem Drittel aus der Erde. Daraus schieben sich nacheinander zwei Blütenstiele, begleitet von einigen lanzettlichen Blättern, bis zu 50 cm lang  in die Höhe. Je dunkler die Pflanze steht umso länger wächst der Blütenstiel, da er dem Licht zustrebt. Als dekorative Stütze können wir Weiden- oder Hartriegelzweige, oder wie auf dem Bild, Schlehenzweige verwenden.

2-3 Monate lang erfreuen wir uns an den prächtigen Blüten. Nach dem Verblühen werfen wir die Zwiebel nicht weg! Wir schneiden die verwelkten Blütenstiele heraus und pflegen die Pflanze weiter wie gewohnt. Etwa im August stellen wir das Gießen ein, die Zwiebel kann nun ausruhen, bis wir im November durch frische Erde (umtopfen), Licht, Wärme, und regelmäßigem Gießen und Düngen die neuerliche Blütenbildung anregen. Auf diese Art und Weise kann uns eine Amaryllis über Jahre begleiten. Viel Freude damit wünscht Ihnen

Ihre Rita Fürst

Bux – Glashausreport Oktober 2018

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Eine kleine grüngemusterte Raupe leistet ganze Arbeit. Wo wir hinschauen – braune, kahlgefressene Buxbaumsträucher. Der Buxbaumzünsler ist am Werk!

Einige Zeit hat es ja schon gedauert, bis uns das Ausmaß des Schadens klar wurde, doch nun bleibt uns nichts übrig, als uns damit abzufinden: Der Bux ist nicht zu retten! Zeit, nach vorne zu schauen und nach Alternativen zu suchen. Und tatsächlich: es gibt ein Leben nach dem Bux!

Ilex crenata, der immergrüne Berg-Ilex, sieht dem Bux zum Verwechseln ähnlich. Er wächst buschig, ist immergrün, winterhart und für Formschnitt und Hecken geeignet. Er kann bis zu 3 Meter hoch werden und verträgt jeden Standort, sowohl Sonne als auch Schatten.  

Auch die Zwergspindel, Euonymus japonicus, ist vom Bux kaum zu unterscheiden. Allerdings eignet sie sich nur für mildere Lagen, da ihre Winterhärte nicht so ausgeprägt ist. Es gibt sie auch in panaschierter Form, die zweifarbigen Blätter sind sehr hübsch anzuschauen.

Warum nicht einmal eine Konifere? Die Eibe, Taxus baccata, erfreut durch ihr dichtes, dunkelgrün-glänzendes Nadelkleid, ist natürlich wintergrün und sehr gut schnittverträglich. Sie eignet sich besonders gut für schattige Gärten. Einziges Ausschlußkriterium ist ihre Giftigkeit, deshalb sollten Haushalte mit kleinen Kindern die Eibe besser meiden.

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Unser Tipp für Beeteinfassungen von 20 – 30 cm Höhe: Der immergrüne Edelgamander, Teucrium chamaedris. Eine hübsche, buschig wachsende Pflanze für durchlässige, trockene Böden. Sie liebt die Sonne und erfreut uns im Sommer mit duftenden rosa oder weißen Blütchen.
Eine empfehlenswerte Einkaufsquelle ist immer wieder die Gärtnerei Hauner in Lappersdorf. Dort finden Sie die beschriebenen Pflanzen in unterschiedlichen Größen und Sorten, inclusive bester Beratung.

Wer Ende September nicht die Hausmesse im Cafe Klein besucht hat, hat jedenfalls etwas verpaßt und erhält dafür auf folgenden Bildern nachträglich einen kleinen Eindruck von DONA FLOR`s  Beitrag zum Thema Hochzeitsblumen:

Eine Neuigkeit zum Schluss: DONA FLOR`s  neues Lastenfahrrad ist seit wenigen Wochen im Einsatz und hat schon einige hundert Autokilometer eingespart! Und sieht doch auch sehr flott aus, oder?

Bis zum nächsten Mal!Ihre Rita Fürst

Bis zum nächsten Mal!

Ihre Rita Fürst

Heiraten! – Glashausreport September 2018

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Der erste Glashausreport nach einer langen Sommerpause ist Rückblick und Vorschau zugleich: Die floristischen Highlights der vergangenen Sommerwochen waren eindeutig die Hochzeitsfeiern. Im kommenden Herbst schließt sich der Kreis mit einer besonderen Ausstellung zum selben Thema.

Zuerst der Blick zurück:

Durch die außergewöhnlich prächtige Dahlien- und Zinnienblüte dieses Jahres wurden die Blumendekorationen zu wahren Blütenfeuerwerken. Kaum jemand konnte sich dieses Zaubers erwehren und vor allem die wunderschönen Dahlien in ihren verschiedenen Formen und Farben riefen wahre Begeisterungsstürme hervor.

Aber auch Kornblumen, Rittersporn, Verbenen, Salvien, Kosmeen, Gräser und natürlich auch Rosen hatten über viele Wochen einen großen Auftritt nach dem anderen. Als Brautsträuße, in Kirchen, auf Tischen und auch auf Autos kamen sie meist farbenfroh, aber auch mal vornehm Ton-in-Ton zur Geltung.

Die meisten unserer Sommerblumen beziehen wir übrigens seit vielen Jahren vom Blumenanbaubetrieb Lehner in Winzer vor den Toren Regensburgs. Frische und Qualität ist hier garantiert. Auch heuer hoffen wir wieder auf eine noch lang anhaltende Blütezeit bis weit in den Herbst hinein.

Apropos Herbst: Besuchen Sie uns doch am 29. und 30.September, jeweils 13-18 Uhr, auf der kleinen, feinen Hochzeitsmesse im Cafe Klein im Regensburger Stadtwesten, Killermannstr.31. Eine Reihe interessanter Aussteller_ innen zeigt schöne Dinge, die Ihre (Hochzeits-) Feier zum unvergessenen Erlebnis machen.  Und die beste Gelegenheit für Sie, sich DONA FLOR´s  „Dahlienrausch“ anzuschließen.

Unter www.cafeklein.de finden Sie unter dem Stichwort „Hochzeitsmesse 2018“ alle Informationen.

Übrigens nicht vergessen: wer uns auf der Messe die Blume nennen kann, von der DONA FLOR in diesem Sommer so berauscht war, erhält eine davon zum Mitnehmen nach Hause. Na dann – wir sehen uns!    

Ihre Rita Fürst

Botanische Kunst – Glashausreport Juli 2018

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Blumen und Kunst – wer denkt da nicht an kunstvolle Blumenarrangements? Oder an berühmte Blumengemälde wie zum Beispiel die Sonnenblumen von Vincent van Gogh. Aber Botanische Kunst? Oder gar „Botanical Art Worldwide“?

Wir sprechen von einer internationalen Ausstellungsreihe mit dem Titel „Floras neue Meister“.

Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde: Weltweit porträtieren Künstler die Pflanzen ihrer Heimat mit dem Ziel, den Menschen die Vielfalt der Flora nahezubringen. Ein großartiges Ziel, großartig umgesetzt. Der deutsch-österreichische Beitrag ist in der außergewöhnlichen Galerie FORUM BOTANISCHE KUNST in dem kleinen Ort Thüngersheim nahe Würzburg zu besichtigen. www.botanische-kunst.de

Neben den Künstlern der aktuellen weltweiten Ausstellungsreihe zeigt die Galerie in einer Dauerausstellung weitere internationale Blumen-Künstler:

Aber nicht nur Floras neue Meister sind in Thüngersheim zu sehen. Unter dem Titel „Floras alte Meister“ stehen wir im Kunstkabinett Strehler staunend vor einer umfangreichen Sammlung historischer Pflanzendarstellungen, die im 17. Jahrhundert von Maria Sibylla Merian und anderen berühmten botanischen Künstlern geschaffen wurden. www.strehler.com

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Beeindruckt werfen wir noch einen kurzen Blick auf die kommende Ausstellung im FORUM BOTANISCHE KUNST. Ganz bestimmt auch dies ein lohnendes Ziel für einen Ausflug nach Thüngersheim: 

Aber nicht nur indoor, auch outdoor ist in dieser kleinen fränkischen Gemeinde etwas ganz besonderes geboten. Auf der Thüngersheimer Höhfeldplatte finden wir eine „Schatzkammer der Natur“. Auf dem circa 1-stündigen Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet bekommen wir seltenste und geschützte Pflanzen und zahlreiche Schmetterlinge und Insektenarten in natura zu sehen. Wildorchideen wie Knabenkraut, verschiedene Ragwurzen oder die rotbraune Stendelwurz begleiten uns hier auf Schritt und Tritt.

Ein wirkliches Highlight für Naturliebhaber und wärmstens für den nächsten Sonntagsausflug zu empfehlen!

Ihre Rita Fürst

Wildkräuter – Glashausreport Juni 2018

Liebe Freundinnen und Freunde von DONA FLOR!

Weiter streifen wir durch Wald und Flur, um am Ende zwangsläufig wieder in der Küche zu landen….

Doch der Reihe nach:

Schon viele von uns haben mittlerweile im Himalaja Park in Wiesent bei Regensburg den Frauenschuh, diese seltene, geschützte Orchidee bewundert (sh. GR April 2018) und sich auch sonst an der dortigen einmaligen Anlage erfreut.

Einige sind sicherlich inzwischen auch in die Ernte und Konservierung von Gartenkräutern eingestiegen. (sh GR Mai 2018 und Juli 2017).

Höchste Zeit, einen Blick auf die Wildkräuter zu werfen und ein paar erstaunlich überzeugende Zubereitungsarten kennenzulernen.

Dass Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Veilchen und Schnittlauchblüten in den Salat gemischt nicht nur hübsch aussehen, sondern auch noch gesund sind, hat sich längst herumgesprochen. Größeres Erstaunen ruft in kulinarischer Hinsicht der Giersch hervor. Wer kennt und fürchtet ihn nicht? Ein lästiges wucherndes Garten“unkraut“, das kaum auszurotten ist. Warum ihn nicht einfach aufessen?

„Giersch könnte einem fast den Spass am Garten verleiden, aber ohne Frage ist er, frisch gegessen, ein nierenanregendes Mittel zur Behandlung von Arthrose und Gicht.“ (Dr. E. Hohenberger, Heilpflanzen, die wirklich helfen, Naturbuch Verlag)

Na also – noch dazu besitzt er ein ausgesprochen feines und würziges Aroma. Versuchen Sie unbedingt die zwei folgenden Rezepte von Kräuterpädagogin Barbara Six aus Falkenstein:

Wildkräuterlimonade

 10 Gierschblätter, 4 kleine Zweige Zitronenmelisse und Pfefferminze, 6 Blätter vom Spitzwegerich, 2 junge Brennesselspitzen, 4 Blütenköpfe vom roten Klee, 2 Löwenzahnblätter. Die gesammelten Kräuter in einem Sieb waschen, trockentupfen, die Kräuter in einen Krug geben, 1 l guten Apfelsaft und Saft von 1 Zitrone dazugießen, umrühren. Die Kräuter sollen mit Saft bedeckt sein. Mindestens 2-3 Stunden kühl stellen. Danach die Kräuter abseihen und mit Mineralwasser nach Geschmack verdünnen.

Wildkräuter-Quark

5 Blätter Giersch, 6 Blätter Spitzwegerich, 2 junge Löwenzahnblätter, 1 Knoblauchzehe, einige Kleeblätter, 500 g Magerquark, 250 g Frischkäse, 100 ml Mineralwasser, etwas Salz. Die Wildkräuter waschen , in der Salatschleuder trocknen. Die Kräuter fein schneiden und mit dem Mineralwasser fein pürieren. Ebenso den Knoblauch. Den Quark mit dem Frischkäse vermischen und verrühren. Dann in die Kräutermischung geben und mit dem Pürierstab nochmals fest durchrühren.

Unser zweitliebstes „Unkraut“ ist die Brennessel. Oben tauchte sie ja schon im Limonadenrezept auf. Eine wirklich tolle Vorstellung gibt sie in den Brennessel-Quark-Nocken, die beim bayerischen Köchinnen-Trio Die Hauswirtschafterei als „Bayerich-Super-Food“ auf den Tisch kommt. Ein Rezept mit Zutaten für die man nicht um die halbe Welt fliegen muss, sondern die man direkt vor der Haustür findet. Und das köstlich schmeckt, zum Beispiel auf einem Bett frisch gedünstetem Gemüse, mit Bergkäse bestreut.

Brennesselnockerl

1 Zwiebel, 100 g Brennesseln, 2 EL Butter, 250 g Topfen (20%), 1 Ei, 50 g geriebenen Bergkäse, 200 g Mehl Salz, Pfeffer. Die Zwiebel fein würfeln. Die Brennesseln waschen, die Blätter abzupfen und grob hacken. Die Zwiebel in der heißen Butter andünsten, Brennesseln dazugeben und 5 min mitdünsten. Abkühlen lassen. Den Topfen mit dem Ei glattrühren, den Käse und die Brennesseln dazugeben, das Mehl unterrühren und würzen. Mit einem Esslöffel Nocken abstechen und in leicht siedendem Salzwasser 10 min ziehen lassen. Und schmecken lassen!!

Übrigens kommen auch Sterneköche längst nicht mehr an der Brennessel vorbei. Wieder einmal verweisen wir auf den Spitzenkoch Giorgio Locatelli. Er tauchte bereits im Glashausreport Juli 2017 bei der Pestoherstellung auf (hier nachlesen) und überzeugt uns jetzt mit einem traumhaften Brennessel-Risotto. (Giorgio Locatelli, Made in Italy, Das Kochbuch, Christian-Verlag München, 2008)

Neben all den Kräuterspaziergängen und Küchenexperimenten soll keinesfalls die Blumenbinderei zu kurz kommen. In der DONA FLOR – Werkstatt gibt es viel zu tun. Für Hochzeiten, Geburtstage und Firmenfeiern sind Blumen das Tüpfel auf dem i. Traurigen Ereignissen geben sie  eine tröstliche Note.  

Ihre Rita Fürst